Es geht um Liebe: Dreiecksbeziehungen bei Geschenkgutscheinen

Gutscheinverkauf in der Gastronomie ist, je nach Art des Hauses, ein relevanter Umsatzfaktor. Aber was ich viel wichtiger finde: Es kann ein großartiges Marketing-Tool sein. Es gibt Gastronomien, da hat man das Gefühl, sie wollen das „Problem“ Gutschein schnell lösen. Manchmal lieblos. Andere „optimieren“ ihre Gutscheine auf Breakage. Das Nichteinlösen. Dann wird das bezahlte Geld irgendwann reiner Erlös. Das finde ich vertanes Potenzial.
Gutscheine sind eine große Chance, Gäste in deine Bar zu holen. Und wenn man das zu Ende denkt, lassen wir andere für das Marketing bezahlen. Denn in der Regel reden wir von Geschenkgutscheinen. Das bedeutet, wir müssen in Dreiecksbeziehungen denken. Der Gutschein muss so gestaltet sein, dass die schenkende Person quasi „ausrastet“ und das Ding kaufen will.
Dabei sollten wir der schenkenden Person helfen, ein Grundproblem in unseren Köpfen zu bekämpfen:
„OMG! Gutscheine verschenken ist so unpersönlich.“
Ja, stimmt. Die 50-€-Amazon-Geschenkkarte für den Lebenspartner zum 20. Hochzeitstag könnte etwas Augenbrauenzucken hervorrufen.
Aber lass uns über Dreiecksbeziehungen nachdenken. Da ist jemand, der kennt eine Person ganz genau. Man kennt seine Vorlieben, seinen Style, seine Gewohnheiten. Und entscheidet sich: Ein Geschenkgutschein aus deiner Bar wäre das perfekte Match. OMG. Wie geil! Da ist jemand, der einen Großteil der Vorarbeit leistet.
Denn machen wir uns nichts vor: Individualgastronomie jenseits der großen Ketten lebt von Individualisten. Sowohl bei Betreiber und Team. Als auch bei Gästen. Es ist, gerade bei den kleinen Erfolgreichen, ein „Love it or Hate it Game“. Wenn der richtige Gast im richtigen Moment auf den richtigen Laden trifft, wird er Gast für lange Zeit. Aber: jeden Abend im Lokal wird gesiebt. Entweder ist das Lokal noch nicht voll genug. Oder wenn es voll ist, ist immer ein Teil an Gästen da, die dein Lokal doch nicht so gut finden. Nicht mehr wiederkommen.
Und hier ist jetzt jemand, der möchte Geld ausgeben, um einen Teil der Vorarbeit für dich zu leisten. Die richtigen Gäste, ausgestattet mit Startkapital, in deinen Laden schicken.
Wow.
Ich finde es wichtig, über die Dinge nachzudenken und sie von allen Seiten zu durchdenken. Gutscheinverkauf ist nicht unbedingt „zwingendes Übel“ oder mit Breakage ein „Money Glitch“. Es ist eine Chance. Ein Geschenk auch für den Ausgebenden.
Gutscheine sind ein ganz besonderes Produkt.
Überleg mal, wie viel Mühe du dir für deine Drinks in deiner Bar gibst. Viele Stunden und Tage. Wochen vergeben für das tolle neue Menü. Stunden und Tage in Storytelling und Social Media. All das für Marketing und um Gäste in deine Bar zu bekommen.
Und jetzt ist da jemand, der möchte gerne eine Freundin, von der sie weiß, dass sie das perfekte Match für deine Bar ist, mit Startkapital ausstatten, und die gesamte Experience beim Kauf des Gutscheins ist lieblos. Sowohl der Kauf, die Experience, das Packaging als auch das Produkt. Ein liebloser Code oder Zettel.
Chance vertan. Umsatz vertan, neuen Fan vertan.
Wachgerüttelt? Keine Angst. Wir sitzen im selben Boot. Aktuell gibt es keine Gutscheine von meiner Bar Le Lion. Zum einen, weil es bei Gutscheinen sehr auf „Handling“ und die Abrechnung ankommt. Denn da kann man viele steuerliche Fehler machen oder das Tor für Abrechnungsfehler und Betrug öffnen. Daher habe ich auf unser neues Kassensystem Lightspeed gewartet. Aber jetzt geht es los. Die Newsletter-Reihe zu Gutscheinen in der Gastronomie sind meine Gedankengänge, die ich in den letzten Wochen zu dem Thema bei einem ersten Durchdenken hatte.
Sie sind auch noch nicht perfekt. Aber es gilt die Regel: Unperfekt starten und dann besser werden. Deswegen kommt in den nächsten Tagen, auch hier im Newsletter, unser erster Entwurf für „Geschenkgutscheine 2.0“ aus dem Löwen.
Außerdem muss man Dreiecksbeziehungen weiter durchdenken. Was sind die Wünsche und Bedürfnisse der Schenkenden?
Ein hochwertiges Geschenk ist haptisch, schön verpackt. Das kostet Geld und Zeit. Also auch die reine Produktion des Gutscheins. Viele Suchende würden sich eventuell freuen, einen mega aufgemachten Wertgutschein für 15 Euro haptisch kaufen zu können, mit hübscher Schleife und allem Drum und Dran. Aber lohnt sich das für das Lokal? Da gilt es auf jeden Fall, wie bei jedem Drink und jedem Produkt, richtig zu kalkulieren.
Und auch den Wunsch nach „jetzt sofort“ darf man nicht unterschätzen. Denn manchmal sind Geschenke Last Minute. Und das Le Lion hat Freunde in ganz Deutschland und im Ausland. Wer also Last Minute in Freiburg einen Le Lion Gutschein verschenken will, will ihn JETZT, per Mail. Und wenn er clever ist, bastelt er dann was Schönes draus.
In den kommenden Tagen mehr zu meinen Gedanken zu Gutscheinen. Aber was mich sehr freuen würde: Wie sind deine? Wie macht ihr das aktuell? Was würdest du gerne anbieten, hast du aber noch nicht perfekt gefunden? Wie sind deine Gedanken, Lösungen und Wünsche zu Gutscheinen? Schick mir gerne eine Nachricht.
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Dies ist Text ist Teil 2. der Serie: Gutschein Strategien und Taktiken: Dreiecksbeziehungen bei Geschenkgutscheinen (Teil 2)
Teil 1 findest du hier: https://www.7cl-business.de/gutschein-strategien-und-taktiken-breakage-teil-1/
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