1 min read

Verkaufst du schon Erlebnisse? Airbnb vermittelt jetzt Köche, Kochkurse und Erlebnisse.

Verkaufst du schon Erlebnisse? Airbnb vermittelt jetzt Köche, Kochkurse und Erlebnisse.
Frühstücksblick vom Schloss Seefels am Wörthersee

„Hotels haben etwas, was wir nicht haben: Dienstleistungen“, ließ Airbnb-Chef Brian Chesky in Pressemitteilungen verlauten. Und er kündigte damit eine große Erweiterung des Angebots an. Nutzer sollen in Zukunft nicht nur Unterkünfte, sondern auch Dienstleistungen und Erlebnisse buchen können: Kochkurse, Massagen, Trainings, Museumsbesuche, Reitausflüge – Erlebnisse eben.

Gestern frühstückte ich noch in der Sonne auf der Terrasse des Schlosshotel Seefels am Wörthersee und las in der Zeitung, dass der Geschäftsführer des Österreichischen Handelsverbandes verlauten ließ, dass Menschen weniger Produkte kaufen, aber deutlich mehr Geld für Erlebnisse und persönliche Dienstleistungen ausgeben. Wichtiger als Produkte seien Freizeit, Wellness und persönliche Dienstleistungen. Kein neues iPhone, aber mehr Geld auch für die Gastronomie. Einzig ein Konsum in Verbindung mit einem Erlebnis, wie z.B. ein Weihnachtsmarkt, sei stabil.

Und heute kommt dann Airbnb und erweitert sein Geschäftsmodell extrem: hin zur Dienstleistung, hin zum Event.

Zu jedem Dollar, den Reisende in Unterkünfte stecken, kommen drei weitere, die für Essen, Ausflüge, Einkäufe und Erlebnisse auf Reisen ausgegeben werden. Damit ist das Spending „rund um die Reise“ ein deutlich größerer Markt als die Unterkunft selbst.

In der Pressemitteilung lässt Airbnb wissen: Airbnb nimmt von den Anbietern folgende Gebühren: 15 % bei Dienstleistungen, 20 % bei Erlebnissen. Darin enthalten sind die Transaktionskosten für die Zahlungen, der Kundenservice und Versicherungen. Wichtig finde ich den Hinweis: „Die Anbieter sind nicht exklusiv an die Plattform gebunden.“

Warum?

Airbnb positioniert sich hier jetzt eher als Social Network für Freizeitgestaltung und Reisen. Es sei auch der Austausch von Fotos und Videos geplant. Und am Ende des Tages geht es um Plattformökonomie.

Kann ich die Größe des Airbnb-Netzwerkes nutzen, um neue Gäste in meine Gastronomie zu bekommen? Kann ich neben dem neuen Umsatz auch Beziehungen aufbauen, die aus dem „Erlebnis-Kunden“ einen Stammgast machen? Kann ich sie vom Cocktailkurs, bei dem ich 20 % an Airbnb zahle, zum Freund meines Lokals machen?

So oder so: Der Arbeitsauftrag für die Zukunft, wie aber auch schon immer für gute Gastronomie, ist es, Erlebnisse zu schaffen und die richtigen Wege und Plattformen zu finden, um diese bekannt und wirtschaftlich erfolgreich zu machen.