Warum das Luxus-Hotel Vier Jahreszeiten meine Gutschein-Strategie erweitert hat.

Die Gutscheinstrategie für das Le Lion kristallisiert sich für mich immer mehr heraus. Die Prozesse im Hintergrund müssen sitzen, steuerlich muss alles geklärt sein und mit der Buchhaltung funktionieren. Die Produkte müssen aber in erster Linie nicht mir gefallen, weil sie jetzt „praktisch“ und „stressfrei“ sind, sondern den Gästen. Und denen, die sie beschenken wollen. Denn da liegt „das“ Geld, der neue Gast, der glückliche „Verschenker“.
Andererseits, um große Bartender zu zitieren: „Der Gast braucht Führung“. Wir wollen ihm nicht alles bieten, sondern eine feine, betriebswirtschaftlich und operativ sinnvolle Auswahl. Ich möchte mit Gutscheinen für das Le Lion Produkte kreieren, in die wir mindestens so viel Mühe stecken wie in einen guten Drink, den wir über Wochen entwickeln und verbessern. Die „Produkte“ müssen so gut sein, dass wir die eigentliche Idee des Gastes „übertrumpfen“ und er unserer Idee folgt. Inspirierend war hier unter anderem das Hotel Vier Jahreszeiten. Komme ich gleich zu.
Anlässe sind unterschiedlich, ein gutes Produktfeature kann auch „jetzt sofort“ sein.
Was mir immer bewusster wird:
Die entscheidende Antwort auf meine kommende Gutschein-Strategie ist nicht „oder“, sondern „und“.
Es müssen mehrere Produkte werden. Brainstorm und Kritzelblock aus Meyer’s Kopf Stand heute:
Eine digitale Lösung, die schnell per Mail zugestellt wird. Quick & Digital Dirty. Bastel dir was Feines draus. Idealerweise 2.0 für Wallets und Co. Ein haptischer Wertgutschein für fixe Beträge. Die man in den Händen hält. Und die mit Add-ons auch zu einem schönen Geschenk wird. Die Beträge sollten meiner aktuellen Erkenntnis nach nicht dem Gast frei zur Wahl gestellt werden. Wir geben etwas vor, was für uns clever ist.
Stufe Zwei, dann „Premium“, unbedingt bis Oktober zu schaffen, sind „Produkte“. Gutscheine, die ein Erlebnis verkaufen, mehr als nur einen Geldbetrag. Diese können auch höherpreisig sein. Damit meine ich in unserer Welt eher Produkte um 100 Euro und plus. Ganz was Feines. Geschenke für die Liebe mit Liebe.
Es muss der Point of Sale bedacht werden: Haptische Produkte im Lokal, zum Mitnehmen. Digital und haptische Produkte auf der eigenen Webseite. Aber, großes UND: auch Produkte auf Gutschein-Plattformen. Fälschlicherweise irgendwie eine Vier Jahreszeiten Erkenntnis. Komme ich gleich zu.
Ich habe in den letzten Wochen bestimmt 50 Webseiten von Bars, Restaurants, Hotels und Gutscheinprofis auf Gutscheine studiert. Wahnsinnig interessant. Das möchte ich dir wirklich empfehlen, wenn du deine Gutscheinstrategie für den Winter, Gutschein-Business-Zeit, perfektionieren möchtest. Und auch einige Testkäufe gemacht, alles gelesen, AGBs, Kleingedrucktes etc.
Beim Hotel Vier Jahreszeiten aus Hamburg hat es Klick bei mir gemacht. Zum einen schon im letzten Jahr. Ich habe dort mal im letzten Jahr einen Gutschein für den Afternoon Tea abgeholt. BÄÄM. Macht Eindruck in Sachen Wertigkeit und Weiterverschenken.
Aber jetzt habe ich deren Webseite HOTEL VIER JAHRESZEITEN zum Thema Gutscheine studiert. BÄÄM.
Geschenk-Gutscheine scheinen hier ein enormes Geschäftsfeld. Macht auch Sinn. Aber wenn man sich die 50 Gastro-Webseiten anschaut und auf vielen Seiten erstmal suchen muss, geht es hier elegant los: erste Seite, Gutscheine schnell zu finden.
Wichtiger aber: Das Produkt-Game. Gutscheine für Anlässe und „Themen“. Klar, ein Luxus-Hotel hat deutlich mehr Themen zu bieten: Spa, Übernachtung etc. Aber auch gastronomische Vielfalt und Luxus-Momente. Ich denke, Afternoon Tea ist einfach DAS Geschenk, wenn es um einen Luxus-Moment in Hamburg geht. Produkt-Game durchgespielt.
Alles sauber programmiert, Auswahl, ob man digital, haptisch per Post oder gleich abholen möchte. Persönliche Nachricht online möglich. Nice.
Aber auch wichtig: Starke Q&As rund um Gutscheine. Sauber. Man erkennt, welches Volumen auf den Gutscheinen liegt und welchen Support-Traffic man hier schon einmal herausnimmt.
Andererseits auch einige harte Fakten: Teileinlösung von Wertgutscheinen ist nicht möglich (betriebswirtschaftlich sinnvoll, muss ich darüber nachdenken) oder zum Beispiel „Ich habe keine Sendungsverfolgungsnummer für mein Einschreiben erhalten, wie kann ich diese erhalten? Sendungsverfolgungsnummern werden nicht automatisch versandt. Sollten Sie eine Sendungsverfolgungsnummer benötigen, bitte kontaktieren Sie uns.“ Finde ich 2025 bei Webshop-Lösungen eher ungewöhnlich und wird vermeidbaren Support-Traffic auslösen.
Aber der eigentliche KLICK, AHA, „Moment mal“-Moment war im „Kleingedruckten“: „Bitte beachten Sie, dass Postgutscheine aus dem Vereinigten Königreich versendet werden.“
Warum?
Dann: „Wir verwenden einen vertrauenswürdigen 3rd-Party-Anbieter, SK Chase, um unsere Gutscheine zu verarbeiten. SK Chase wird auf Ihrer Kreditkartenabrechnung erscheinen.“
Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Das ist wahrscheinlich ein Anbieter, der Luxus-Hotel-Erlebnisse verkauft. Ein Netzwerk, wo Gäste nach Luxus-Hotel-Erlebnissen auf der ganzen Welt suchen, bzw. diese verschenken wollen.
Als kleiner Trinkabenteuer-Webseitenbetreiber kenne ich den alten Glaubenskrieg jeden Online-Händlers: Nur auf der eigenen Webseite verkaufen? Oder auf großen Plattformen wie Amazon? Die Plattform hat die Käufer und bringt dir viele Neukunden, die du ohne die Plattform nie erreichen würdest.
Und viele erfolgreiche Online-Händler wissen, dass die Lösung nicht Webseite ODER Plattform ist, sondern UND. Beides.
Warum nicht auch bei Geschenkgutscheinen? ODER?
Zum einen tollen Pakete auf der eigenen Webseite. Zum anderen Angebote auf Plattformen, wo sich potenzielle Gäste für Le Lion herumtummeln.
Also habe ich mir https://skchase.com/ angeschaut.
Und festgestellt, dass ich völlig falsch lag. SK Chase ist ein mächtiges und wahrscheinlich sehr gutes System für den komplexen Gutschein-Verkauf in der Luxus-Hotel Welt. Und bietet viele Möglichkeiten, Add-ons auch zu den Zimmerbuchungen zu verkaufen.
All-in-One-Lösung. Perfekt. Und das Vier Jahreszeiten zeigt mir, wie gut das „Produkt“ Geschenkgutschein und Upselling elegant und slick gelöst wurden.
Nur eine Plattform ist es nicht. Zumindest kann ich das nicht erkennen. Aber der Gedanke lässt mich nicht ganz los.
Mir ist jetzt klar: Es sollte mehrere Gutschein-Produkte in Zukunft bei uns geben. Online, haptisch, „Event“. Also UND UND UND.
Aber: Es ergibt Sinn, darüber nachzudenken, wo sich deine potenziellen Neukunden auch „tummeln“.
Gibt es ein lokales Netzwerk, das Gutscheine in dem Ort, deiner Region für deine Art Lokal anbietet? Gerade für ländliche Gastronomie interessant.
Für mich interessant: Gibt es Netzwerke, die in Hamburg wirklich im Fine Dining und Drinking Bereich relevant sind? Oder andere Netzwerke, wo man in guter „Company“ ist? Oder internationale Plattformen für Fine Dining und Drinking "Tourismus"?
Bislang habe ich mich noch nicht damit auseinandergesetzt. Aber es kommt auf die UND-Liste.
Freue mich auf Empfehlungen und Erfahrungen.
Mein Zeitplan für unsere Gutschein-Strategie:
August: Testen. (Da kommst du dann als 7cl-business.de Newsletter Abonnentin ins Spiel)
September: Entscheidungen treffen, drucken, anfertigen, loslegen
Oktober: Starten
November/Dezember: Gutschein-Saison mitnehmen, neue Gäste gewinnen, alte glücklich machen.
Liebe versenden.
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Serie Gutschein Strategie und Taktiken:
1.) Breakage: https://www.7cl-business.de/gutschein-strategien-und-taktiken-breakage-teil-1/
2.) Dreiecks Beziehungen: https://www.7cl-business.de/es-geht-um-liebe-dreiecksbeziehungen-bei-geschenkgutscheinen/